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Montabaur

Sechsjähriger weist unbedarft den Weg: Als Heinrich Roth aus Montabaur ins Gestapo-Gefängnis kam

Von Hermann Josef Roth
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Hermann Josef Roth (links) mit seinem Vater Heinrich, der 1944, nach dem Stauffenberg-Attentat auf Hitler, von der Gestapo verhaftet wurde. Foto: Archiv Hermann Josef Roth

Der Landjäger in grüner Uniform und Tschako schnappte sich den sechsjährigen Knirps: „Wo wohnt hier der Bürgermeister Roth?“ Unbefangen wies der Kleine den Weg: da am Ende der Pählerstraße. „Das Haus mit den bunten Scheiben an der Veranda?“, wollte der Gendarm wissen. Ja, klar doch, wusste der Bub genau. Schließlich war das sein Elternhaus. Doch sogleich vergaß er die Schupos wieder.

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Ihn fesselte anderes. Alois Müller, im Krieg zu einer marginalen Landwirtschaft gedrängt, hatte ein paar Ziegen im Stall. Für die musste Winterfutter gespeichert werden. Eigenhändig auf der eigenen Wiese über der Marau gemäht, hatte die Leihfuhre gerade das Heu zum Stall gebracht. Die Kinder bestaunten die mächtigen Belgier-Gäule, während Müller ...