In bemerkenswerter Form hat der Marienstatter Mönch Pater Martin Pfeiffer auf den schlechten Zustand der Eschenallee aufmerksam gemacht – mit der schriftlichen „Klage der Eschen“, in Form von kleinen Plakaten an den Bäumen, die er während der Fastenzeit aufgehängt hat, als auch in Form eines Büchleins, das vor wenigen Wochen herausgekommen ist.
„Im Jahr 2016 bemerkte ich erstmals an den Eschen in unserer Kirchenallee eine beunruhigende Entwicklung. Die Astspitzen blieben kahl, die Baumrinde zeigte unnatürliche Veränderungen“, erinnert sich Pater Martin. Ein naturkundiger Freund der Abtei habe ihm erklärt, dass es sich um das sogenannte Eschentriebsterben handelt. „Ich informierte mit intensiv über diese Krankheit und war erschüttert. Damals schrieb ich die ,Klage der Eschen'.“ Dafür legte er den Bäumen Worte in den Bund. In diesem Jahr ergänzte Pater Martin die Texte mit Zitaten von verschiedenen Menschen, „die uns vertraut machen wollen mit dem ,Mitgeschöpf' Baum, mit seiner Bedeutung für die Welt, das Klima und das ökologische Gleichgewicht, mit seinen Krankheiten und seinem vom Menschen verursachten Sterben.“ Und weiter schreibt Pater Martin: „Und es muss uns bewusst sein: Es ist nicht nur die Esche, die krank, gefährdet und vom Aussterben bedroht ist. [...] Es ruht eine große Verantwortung auf uns! Werden wir weiterhin die gute Schöpfung, die Gott uns geschenkt hat, ausbeuten und missbrauchen? Wollen wir unser unmäßiges Konsumverhalten beibehalten und dafür die Zerstörung des ökologischen Gleichgewichts, unzähliger Pflanzen- und Tierarten, letztendlich der eigenen Lebensgrundlage in Kauf nehmen?“