Carina Konrad hat zu tun am heutigen Morgen – so oder so. Entweder sie geht in ihrem landwirtschaftlichen Betrieb wie gewohnt in den Stall und versorgt ihre Milchkühe oder sie macht sich auf in Richtung Berlin. Erst in der Nacht war klar, ob das bundesweite Abschneiden ihrer FDP auch für sie persönlich reichen würde.
Die Liberalen sind traditionell in Rheinland-Pfalz stark, vor allem auch im Rhein-Hunsrück-Kreis. Schon bevor alle Stimmbezirke ausgezählt waren, zeichnete sich ab, dass die Liberalen ein gutes Ergebnis einfahren würden.
Was den CDU-Politiker aus Brachtendorf angeht, musste man kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass er im „schwarzen“ Wahlkreis 200 Mosel-Rhein-Hunsrück erneut das Direktmandat gewinnen würde. Den Wahlkreis, zu dem die Landkreise Rhein-Hunsrück und Cochem-Zell sowie vom Kreis Bernkastel-Wittlich die Gemeinde Morbach, die Verbandsgemeinden Bernkastel-Kues und Thalfang am Erbeskopf sowie von der VG Traben-Trarbach die Gemeinden Burg (Mosel), Enkirch, Irmenach, Lötzbeuren, Starkenburg und Traben-Trarbach gehören, hat Bleser seit 1990 schon siebenmal gewonnen. Und auch im achten Anlauf setzte sich der Brachtendorfer klar gegen seine sieben Mitbewerber durch.
Die Mauss-Affäre hat sich offenbar frühzeitig genug vor dem Wahltermin wieder beruhigt, sodass Bleser zwar auch die bundesweiten Verluste seiner Partei zu spüren bekam, aber dennoch der unumstrittene Platzhirsch bleibt.
Welche Aufgaben ihn in Berlin erwarten, wird spannend. Kanzleramtsminister Peter Altmaier hatte bei einer Veranstaltung an der Mosel einen Fingerzeig gegeben: Eine wichtige Aufgabe warte auf Bleser in Berlin. Angesichts des zu erwartenden Koalitionsgerangels dürfte er es auf jeden Fall als Erfolg werten, wenn er wieder Parlamentarischer Staatssekretär wird.