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Rhein-Lahn

Pilgererfahrung bringt bereichernde Eindrücke: Die Frage ist, ob Kirche lebt

„Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen“, heißt ein altes Sprichwort. Wer aber durch den Rhein-Lahn-Kreis pilgert, der hat noch viel mehr zu berichten, bewegt er sich doch langsamer, kann mehr beobachten und nicht nur von Sehenswürdigkeiten und einer wunderschönen Landschaft erzählen, sondern auch von inneren bleibenden Eindrücken. Zumindest klingt so das Echo einer Reihe von Menschen, die Dekanin Renate Weigel während ihres Pilgerwegs durchs Dekanat Nassauer Land über eine, mehrere oder fast alle ihrer neun Etappen durch den Rhein-Lahn-Kreis begleiteten.

Lesezeit: 4 Minuten
„In den Erfahrungen der Corona-Zeit wollte ich das Dekanat in den Blick nehmen, Orte und Kirchengemeinden wahrnehmen, mit Menschen ins Gespräch kommen, geistliche Gemeinschaft üben“, erklärt die Theologin die Idee zur Tour durch den Kreis, der fast deckungsgleich mit dem Dekanat ist. 180 Kilometer legte sie zusammen mit ihrem Ehemann ...
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Splitter einer Pilgertour

Außergewöhnliches Abendmahl

Beim täglichen Abendmahl zeigte sich die Pilgergruppe erfinderisch. Coronagerecht hatten Mitpilgernde ihr eigenes Stück Brot im Rucksack. Eine Weinflasche hatten die Kirchengemeinden am Startort bereitgestellt. Als Kelch diente dann schon mal der Schraubverschluss einer Flasche oder deren mit dem Taschenmesser abgeschnittener Boden.

Kostbare Zufallsentdeckungen

Zu den Kostbarkeiten entlang des Weges gehörten nicht nur Blicke in eine wunderschöne Landschaft, sondern auch Zufallsentdeckungen wie die Gedichte, die sich in Netzbach aus einem Briefkasten ziehen lassen. In Eschbach traf die Gruppe zufällig die Försterin, die über Dürre, Borkenkäferbefall und Klimawandel aufklärte. An einem anderen Ort kam die Geschichte einer Bauersfamilie zu Gehör, die im Krieg eine jüdische Familie versteckte; und dass es in Lahnstein eine Jerusalem-Apotheke gibt, war auch vielen unbekannt.

Offene Kirchen und Musik

Viele Kirchen entlang der Route wurden den Pilgern geöffnet, die auf evangelischer Seite oftmals – nicht nur aufgrund von Corona – verschlossen sind. Neben der Gastfreundschaft, die sie im Kloster Arnstein bei den griechisch-orthodoxen Schwestern und im Kloster Schönau bei den katholischen Geschwistern erlebten, gab es auch musikalische Einlagen: Andreas Becker spielte Saxofon in Rettert; Odelia Lazar und Michael Wienecke sangen und spielten im Strüther Kloster.

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