Simmern. Es war ein klares Signal des Stadtrats an den Simmerner Bürgermeister Andreas Nikolay am Donnerstagabend. In nahezu allen Punkten stimmten die Ratsmitglieder einstimmig für das Vorantreiben weiterer Planungen zur Errichtung eines Konzerthauses inmitten der Kreisstadt.
Der Entscheidung vorangegangen war eine Präsentation des Südtiroler Architekten Martin Gruber, der sein ursprüngliches Modell des Konzerthauses noch einmal leicht überarbeitet sowie eine Machbarkeitsstudie erstellt hatte. Beigeordneter Michael Becker präsentierte im Rat zudem sein erstes Betriebskonzept, das Grundlage für weitere Planungen und Gespräche mit dem Land Rheinland-Pfalz sein soll (wir berichteten).
Das geplante Konzerthaus könnte ein enormer Anziehungspunkt in der Innenstadt werden und diese komplett neu beleben, ist Nikolay sicher. Daher appellierte er an seine Ratsmitglieder, den Weg frei zu machen für weitere Planungen und Gespräche. „Ob das Haus überhaupt gebaut wird oder nicht, das ist heute nicht die finale Entscheidung“, machte der Stadtbürgermeister deutlich. Denn in der Sitzung am Donnerstagabend hatte der Rat nur darüber zu entscheiden, ob Grubers Machbarkeitsstudie und Beckers Betriebskonzept als Grundlage für das weitere Vorgehen akzeptiert werden. Zudem beauftragten die Ratsmitglieder den Bürgermeister, die weiteren Schritte wie Detailplanung, Beauftragung des Planers und das Raumkonzept mit dem Land abzustimmen und gegebenenfalls entsprechende Förderanträge zu stellen.
Denn so lange nicht geklärt ist, wie teuer Bau und Betrieb werden, und wie hoch die Folgekosten der Stadt zu Buche schlagen, wollen die Ratsmitglieder keine finale Entscheidung treffen. „Wir müssen das Haus irgendwie finanzieren können, und wir als Stadt sind in unseren Haushaltsmitteln stark beschränkt“, gab etwa Andreas Nau (aSL) zu Bedenken. Auch Hans-Eckhard Gallo (FDP) äußerte Bedenken in diese Richtung: „Ich bin für das Konzerthaus, doch finanziell sehe ich da große Schwierigkeiten.“ Ebenso skeptisch äußerte sich auch Manfred Krämer (SPD), der beanstandete, dass die dem Betriebskonzept zugrunde liegenden Zahlen bisher jeglicher Grundlage entbehrten.
Dass sich der Bau eines Hauses jedoch positiv auf Gastronomie, Hotellerie und das Umland auswirken könnte, darin waren sich die Ratsmitglieder einig. So entschied sich der Rat, das Projekt zu unterstützen. „Wir müssen dieser Vision überhaupt erst einmal eine Chance geben“, appellierte Thomas Klemm (CDU) an seine Ratskollegen. Denn ein „Ja“ diene bisher nur dazu, das Konzept weiter zu verfolgen. Zu diesem Schritt entschied sich der Rat denn auch einstimmig. „Jetzt haben wir viel Arbeit vor uns“, schloss Stadtbürgermeister Nikolay die Sitzung, „doch ich freue mich auf das, was kommt.“ ces