War's das nun für den Politiker Werner Klopfer? In der CDU jedenfalls hat es sich bald ausgeklopfert. Das wurde mit Erleichterung aufgenommen. Oder, wie es Birgit Ensminger-Busse ausdrückte: „Ich bin froh, dass er die Größe hatte, den Weg des Friedens zu gehen und den Weg für einen Neuanfang frei zu machen.“
Klopfer hat tatsächlich die Kurve bekommen. Doch dürfte seine Entscheidung vor allem der Erkenntnis geschuldet sein, dass er auch bei einer Kampfkandidatur wohl keine Chance gehabt hätte. „Geh' in Frieden, aber geh!“, ist man versucht zu sagen. Verloren hätte er so oder so. So aber hat er der Kreuznacher CDU wenigstens eine neue Zerreißprobe erspart. Für Erste jedenfalls. Denn bei allen Einigkeitsappellen und Aufbruchstimmung: Es schlummert noch genug Konfliktpotenzial. Die Frage ist nur, wann es aufbricht. Gefühlt hat die Kreuznacher CDU so oft die Harmonie besungen, wie Klopfer politische Comebacks erlebt oder Rolling-Stones-Boss Mick Jagger Kinder in die Welt gesetzt hat.
Etwas mehr Größe hätte Stadtverbandschefin Erika Breckheimer zeigen können. Dass ihr Verhältnis zu Klopfer zerrüttet ist, ist doch stadtbekannt. Da hätte sie auch klar sagen können, warum der bisherige Fraktionschef nicht auf die Liste sollte. So oft, wie sie in ihrer Rede von Einigkeit, Harmonie und Teamgeist gesprochen hat, hat es ohnehin auch der Letzte gemerkt.
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