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Bad Kreuznach

Asylverfahren dauern viel zu lange

Von Cordula Kabasch

Der Fall der armenischen Familie, deren versuchte Abschiebung in der Bad Kreuznacher Hofgartenstraße einen dramatischen Verlauf nahm, ist nach wie vor aktuell – vor allem für den Arbeitskreis Asyl, der durch die Aktion auf die vierköpfige Familie aufmerksam wurde. Auch wenn sich die Betroffenen schließlich bereit erklärt haben, freiwillig auszureisen, ist für den Arbeitskreis klar: „Eine befriedigende Lösung gibt es in dem Fall nicht.“

Lesezeit: 2 Minuten
Marie Weber vom Arbeitskreis ist auch etliche Tage nach der versuchten Abschiebung noch entsetzt. Der Familienvater hatte gedroht, sich umzubringen, um seine Ausweisung zu verhindern. „Der Einsatz war furchterregend“, sagt sie rückblickend. Elf Stunden lang waren Polizei, Rettungs- und Feuerwehrkräfte sowie SEK-Beamte vor Ort. Der Familienvater, der an Morbus Bechterew ...
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Wartezeiten belasten alle

Menschen, die sich an den Arbeitskreis Asyl wenden, sind zuvor bei Behörden oft auf Schwierigkeiten gestoßen. Wenn ein afghanischer Staatsbürger Hilfe sucht beim Arbeitskreis, weil von ihm für die Erteilung einer Niederlassungserlaubnis ein B 1-Deutschkurs verlangt wird, obwohl er längst einen deutschen Hauptschulabschluss hat und eine Ausbildung nachweisen kann, lässt das aufhorchen.

Der eingeschaltete Arbeitskreis kann zwar erreichen, dass diese Bedingung zurückgenommen wird. Doch der Mann muss fünf Monate warten, bis er seinen Antrag abgeben darf. Entschieden ist dann immer noch nichts.

Ein schnelles, transparentes und kostengünstiges Verfahren sieht anders aus – und es würde die Nerven aller schonen, auch die der Mitarbeiter der Ausländerbehörde. Ihre Tätigkeit ist oft belastend, siehe die versuchte Abschiebung der armenischen Familie. Umso wichtiger ist, dass ihre Arbeitsbedingungen auf den Prüfstand kommen. Davon würden alle profitieren.

E-Mail an Cordula.Kabasch@rhein-zeitung.net

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