Seit dem Tod seines älteren Bruders im Jahr 1996 hat Patrick Schindler zweimal versucht, sich das Leben zu nehmen: einmal im Alter von 16 Jahren und ein weiteres Mal 2017.
Er war mit 16 und 17 Jahren in der Psychiatrie in Idar-Oberstein untergebracht, 2012 für drei Wochen in der Psychosomatischen Fachklinik Hochgrat im Allgäu, 2013 für acht Wochen in der Psychosomatischen Fachklinik Panorama-Klinik Scheidegg im Allgäu, worüber auch das Magazin „Spiegel Wissen“ berichtete, 2014 dort nochmals für vier Wochen, 2018 fast sechs Monate in der Psychiatrie in Kempten im Allgäu, 2020 für acht Wochen in der Psychiatrie in Idar-Oberstein und jetzt aktuell vorerst für zwölf Wochen in der Psychosomatischen Fachklinik St.-Franziska-Stift in Bad Kreuznach.
Dort absolviert Schindler eine Traumatherapie wegen einer komplexen posttraumatischen Belastungsstörung, chronifizierter Depression mit ständigen schweren depressiven Phasen mit Suizidalität und einer Essstörung.
„In der Psychiatrie Idar-Oberstein habe ich eine Serie von insgesamt acht Elektrokrampftherapie-Behandlungen erhalten, da bei mir in all den Jahren der pharmakologischen wie auch psychotherapeutischen Therapie nichts angeschlagen oder geholfen hat. Bei der Elektrokrampftherapie wird man unter Kurznarkose gesetzt und erhält Mittel zur Muskelrelaxation in Spritzenform. Dann wird ein schwacher Stromstoß ins Gehirn geleitet, der eine Art epileptischen Anfall auslöst. Diese Therapieform hat mich zumindest aus der Suizidalität und dem ganz tiefen Loch geholt, damit ich nun erstmals eine Traumatherapie in Bad Kreuznach machen kann“, berichtet Schindler. vm