In der neu entflammten Debatte um die Zukunft der medizinischen Versorgung im AK-Land melden sich auch die Grünen zu Wort. „Nein, so geht das nicht! Der Vorschlag der FDP zur stationären medizinischen Versorgung der Menschen im geografischen Westerwald mit nur noch zwei zentralen Krankenhäusern ist mehr als kritisch zu bewerten“, so der Kreisvorstand der Ökopartei in einer Pressemitteilung. „Wir stehen für eine wohnortnahe stationäre und ambulante medizinische Grundversorgung und Notfallmedizin“. Das gehöre zur Daseinsvorsorge, so die Grünen weiter, ein rein wirtschaftliches Denken sei daher nicht geboten.
Professionalität in der Versorgung bedeute, neben qualitativen Aspekten auch soziale Belange zu berücksichtigen. Eine gute, auch telemedizinische Vernetzung mit Fachkliniken stelle eine qualitativ hochwertige Versorgung sicher. Weiterhin seien auch Sektoren übergreifende Konzepte mit einer verbesserten Vernetzung von ambulanten und stationären Strukturen notwendig.
Die Krankenhauslandschaft im ländlichen Raum müsse aber auch den Bedürfnissen der Menschen, der Altersstruktur und der guten Erreichbarkeit gerecht werden. Gerade für ältere Menschen sei es wichtig, bei einem Krankenhausaufenthalt die gewohnten sozialen Kontakte zu haben. Dies gelte insbesondere für die palliativmedizinische Betreuung.
„Die Versorgung zur Gesundheit bedeutet eine gute Zusammenarbeit mit allen beteiligten ärztlichen und pflegerischen Einrichtungen. Eine flächendeckende, gut erreichbare Versorgung ist daher unverzichtbar“, erklären die Sprecher Anna Neuhof und Kevin Lenz übereinstimmend. „Wir Grünen sind nicht naiv. Natürlich müssen wir ökonomische Aspekte im Auge behalten. Wir dürfen aber auch unsere ethische Gesamtverantwortung nicht aus dem Blick verlieren“, ergänzt das Kreistagsmitglied Hans Werner Becker.