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Kreis Altenkirchen

Kirchenglocken haben zum Teil Jahrhunderte überdauert: Geläute begleitet in Freude und Leid

Von Beate Christ
Im Kriegswinter 1941/42 wurden die Glocken der Katholischen Kirche St. Jakobus und Joseph in Altenkirchen abgeholt. Sie sollten wie viele andere Glocken auch, eingeschmolzen und in der Waffenindustrie Verwendung finden. Was die Altenkirchener Katholiken damals nicht wussten: Die Glocken blieben verschont, während ihre Kirche durch Bombenangriffe völlig zerstört wurde. Foto: Katholische Kirchengemeinde Altenkirchen
Im Kriegswinter 1941/42 wurden die Glocken der Katholischen Kirche St. Jakobus und Joseph in Altenkirchen abgeholt. Sie sollten wie viele andere Glocken auch, eingeschmolzen und in der Waffenindustrie Verwendung finden. Was die Altenkirchener Katholiken damals nicht wussten: Die Glocken blieben verschont, während ihre Kirche durch Bombenangriffe völlig zerstört wurde. Foto: Katholische Kirchengemeinde Altenkirchen

Wenn an diesem Wochenende die Christen das Pfingstfest feiern, dann rufen an vielen Orten im Kreis die Kirchturmglocken die Gläubigen zum Gottesdienst. Die älteste noch erhaltende Glocke im Kreis Altenkirchen schlägt im Kirchturm der Evangelischen Kirche in Kircheib. Sie stammt aus der Gründungszeit der romischen Basilika, die um 1200 errichtet wurde und hat einen Durchmesser von 89 Zentimeter. Das Gotteshaus besitzt insgesamt zwei Glocken, die zweite und kleinere Glocke ist auf das Jahr 1535 datiert.

Lesezeit: 3 Minuten
Eines der schönsten Dreiglockengeläute des Westerwaldes soll im Turm der evangelischen Kirche in Flammersfeld hängen. So jedenfalls wurde es im Heimatjahrbuch des Kreises im Jahr 1965 beschrieben. Wie es damals üblich war, wurden die drei Glocken vermutlich an Ort und Stelle, nicht weit von der Kirche entfernt, gegossen. Die älteste ...
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Klänge ertönen im Alltag und rufen zu Gebet und Gottesdienst

Seit ewigen Zeiten schon rufen die Kirchenglocken die Christen zum Gottesdienst und Gebet. Früher läuteten sie aber auch, wenn den Menschen Gefahr vor Unwettern oder Feuer drohte, so wie die Marienglocke in der Evangelischen Kirche in Flammersfeld. „Maria heißen ich...boes wedder verdriven ich“, lautet ihre Inschrift. Das Wetterläuten ist schon seit der Reformation abgeschafft und auch bei Feuer erklingen nicht mehr die Glocken im Dorf, sondern die Sirenen der Feuerwehr. Über die Jahrhunderte überdauert hat aber das Läuten zu den Tageszeiten, das den Menschen Orientierung bieten soll und natürlich das Glockengeläut, dass die Gemeindemitglieder zum Gottesdienst ruft.

In Flammersfeld beispielsweise sorgt Küster Uwe Ackermann dafür, dass eine Stunde vor Beginn des Gottesdienstes die große Marienglocke schlägt, während des „Vater unsers“ die Glocken erklingen und der Dreiklang der Flammersfelder Glocken feierlich zu kirchlichen Festen, wie Pfingsten, Weihnachten oder Ostern ertönen. Er lässt zu sie zu Hochzeiten freudig erklingen und ruhig zu Beerdigungen läuten. Hierbei werden die Glocken nicht geschwungen, sondern mit einem Hammer angeschlagen. Kläppen wird diese Technik genannt. Auch auf dem Weg von der Kirche bis zum Grab begleitet das Kläppen die Menschen. Wurden früher die Glocken mit Muskelkraft in Schwung gebracht, so braucht es heute nur noch wenige Knopfdrücke, um den gewünschten Glockenklang zu erzeugen. bc

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