Podiumsdiskussionen stehen mitunter im Verdacht, dass vorne viel geredet und hinten (am Ende) wenig herauskommt. Ganz anders am Dienstagabend im Bad Breisiger Kulturbahnhof.
Uli Adams zur Podiumsdiskussion über die Lage auf der B9 in Bad Breisig
Die zugegeben spärliche Zahl Bad Breisiger Bürger im Saal ging mit exklusiven Informationen nach Hause. An der Bundesstraße wird sich was tun, um die Belastung der Bürger zu minimieren. Flüsterasphalt und Tempo 30 scheinen beschlossene Sache, über eine mögliche Schließung des motorisierten Verkehrs auf der Mittelstraße, um die prekäre Situation auf der B 9 zu entlasten, wird es gewiss noch heftige Debatten in der Stadt geben – im Rat und in der Bevölkerung.
Denkwürdig wird der Abend für jene, die seit Jahren auf ein Signal warten, dass sich grundsätzlich was ändern soll. Und dieses Signal war laut und deutlich zu hören. Ja, wir müssen auch über eine Tunnellösung für die Stadtdurchfahrt nachdenken, erklärten unisono VG- und Stadtbürgermeisterin und auch der Landtagsabgeordnete Guido Ernst. Kurzfristige Lösungen anstreben und gleichzeitig dicke Bretter für ein langfristiges Ziel bohren, dass ist die neue Marschrichtung.
Endlich, möchte man ausrufen. Endlich bekommen Politikerreden von Verantwortung für nachfolgende Generationen Gehalt. Und dazu auch noch ehrliche Ermunterung durch den Chef des Landestriebes Mobilität: „Wer einen Marathon laufen will, muss den ersten Schritt tun“, so Frank Cornely.
Diesen ersten Schritt hat Bad Breisig bei der RZ-Podiumsdiskussion getan. Für die nächsten Schritte ist es aber ganz entscheidend, dass die willigen Amtsträger die große Unterstützung aus der Bevölkerung bekommen. Wer gründet eine Bürgerinitiative? Wer organisiert den Widerstand gegen eine Verkehrsachse, die die Zukunft die Stadt gefährdet? Hallo Breisiger, ihr müsst endlich aufwachen!