Hass trifft Kita St. Martin
Eine unkontrollierbare Hasshysterie trifft im Oktober die Kita St. Martin auf der Pfaffendorfer Höhe, angefeuert durch Netzwerke im Internet. Mitarbeiter und Träger werden telefonisch und per E-Mail bedroht, sogar Morddrohungen gibt es, sodass zeitweise Polizeischutz notwendig ist. Die Gefährdungslage wird unüberschaubar, Land, Polizei und Träger entscheiden, die Kita vorerst zu schließen. Zweieinhalb Wochen später kann sie wieder öffnen.
Ausgangspunkt der Hysterie ist ein Missbrauchsvorwurf gegen die Kita und die Tatsache, dass die wochenlangen intensiven Ermittlungen im Oktober eingestellt werden, weil es laut Staatsanwaltschaft keine Hinweise gibt, dass das Kind missbraucht wurde.
Die Eltern eines muslimischen Mädchens zeigen zuvor im September an, dass ihre vierjährige Tochter in der Kita geduscht, in Weiß gekleidet und mit einer Krone bestückt in einen Raum geführt worden sei, wo ein Mann sie vergewaltigt habe. Noch am Tag der angeblichen Tat ergibt eine Untersuchung des Mädchens keine Hinweise darauf. Als bekannt wird, dass die Ermittlungen eingestellt sind, veröffentlichen die Eltern auf Youtube Videos, in denen sie ihre Vorwürfe aufrechterhalten. Eine Welle von Hass bricht los. Kita und Behörden werden Vertuschung und Rassismus vorgeworfen. Der Hintergrund der Videos ist unklar. kst