Dass der heute idyllische Laacher Vulkan mehr als ungemütlich werden kann, zeigt die Tatsache, dass Aschen seines Ausbruchs vor rund 13.000 Jahren vom Wind bis nach Russland oder Skandinavien getragen wurden.
„Er gehört in der Tat zu einer vergleichsweise gefährlichen Kategorie“, bezeugt Andreas Schüller, Wissenschaftlicher Leiter des Natur- und Geoparks Vulkaneifel, Respekt vor dem Potenzial des heute sanft wirkenden Hügels. „Aber der Vulkanismus rund um die Caldera des Laacher Sees hat einen Ausbruchsrhythmus von ungefähr 200.000 Jahren, da ist also nichts ‚überfällig‘.“ Und der jüngste Eifeler Temperamentsbeweis von Mutter Erde, das 10.900 Jahre alte Ulmener Maar, basiere auf einer Magmazusammensetzung, die weniger Druck aufbaue.
„Wir müssen uns also keine Sorgen machen“, meint er lächelnd. Wohl sogar das Gegenteil ist der Fall, denn die Eifel profitiert vom Vulkanismus. „In der Osteifel haben vulkanische Ablagerungen zu den sehr fruchtbaren Böden im Maifeld geführt. Aber auch unser besonders reines Trinkwasser ist ein Ergebnis der guten Filterfunktion von Lava für das Oberflächenwasser. Und natürlich sind auch unsere Dreese, also das Mineralwasser, ein direktes Geschenk der Vulkane.“ Die Sauerbrunnen, so Schüller, seien ein wesentliches Lockmittel für die Besiedlung der Eifel gewesen.
ako