Hirnfressende Amöbe: Erneut stirbt Amerikaner
Angesteckt haben soll er sich in einem Surferpark in Waco (Texas), der laut US-Medien gesperrt wurde. Die US-Gesundheitsbehörde CDC will dort das Wasser auf ein Vorkommen der Amöbe testen, heißt es. Laut CDC gab es seit 1962 allein in den USA 143 Infektionsfälle, die meisten in Texas und Florida. Nur drei Menschen haben diese schwere Form der Hirnhautentzündung bislang überlebt. Besonders in den USA wächst die Angst vor der Amöbe. Seit 1995 starben dort bereits 23 Menschen nach einer Infektion.
Doch wie gelangt die „Killer-Amöbe“ ins Gehirn der Menschen? Der Koblenzer Parasitologe Dr. Patrick Scheid vom Zentralen Institut des Sanitätsdienstes der Bundeswehr in Koblenz erklärte unserer Zeitung dies 2017 so: Die meisten Infizierten sind beim Baden in besonders warmen, stehenden Gewässern mit dem Einzeller in Berührung geraten. In den Körper kommt die Amöbe über die Nasenschleimhaut. „Sie kriecht dann über den Riechnerv ins Gehirn, wo sie die Nervenzellen zerstört.Vom Auftreten erster Symptome bis zum Tod bleiben meist kaum 72 Stunden. Schon nach ein bis zwei Tagen kann man fast nichts mehr für die Patienten tun.“ Die Gefahr lauert vor allem in 30 bis mehr als 40 Grad warmen Gewässern, in denen sich die Temperatur länger hält, sagt Scheid. Meist sind es Gewässer in heißen Gegenden wie in Australien, Indien, Pakistan oder eben in Texas. Christian Kunst