Neuwied

Technologiepark in Neuwied nimmt Formen an: Minister Hoch informiert sich bei Asas über Robotik-Zentrum

Geplantes Robotik-Zentrum in Neuwied weckt großes Interesse
Das geplante Robotik-Zentrum zieht viel Interesse auf sich. Mit Forschungsminister Clemens Hoch war jetzt schon der dritte Minister aus dem aktuellen Kabinett zu Besuch auf dem Neuwieder Asas-Gelände. Foto: Stadt Neuwied/Ulf Steffenfauseweh

Das geplante Robotik-Zentrum zieht viel Interesse auf sich – mit Forschungsminister Clemens Hoch war jetzt schon der dritte Minister aus dem aktuellen Kabinett zu Besuch auf dem Neuwieder Asas-Gelände.

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Die Arbeiten auf dem ehemaligen Rasselstein-Gelände kommen voran. Mittlerweile habe der türkische Aluminiumkonzern Asas, der das Areal vor einigen Jahren erworben hat, rund 15.000 Tonnen Anlagenschrott aus den Hallen herausgeholt und mit rund 30.000 Tonnen Füllmaterial die dabei entstandenen Gruben wieder geschlossen. Das berichtete Fred Häring, Leiter Business Developement bei Asas, während eines Besuches des rheinland-pfälzischen Wissenschafts- und Gesundheitsministers Clemens Hoch auf dem Gelände, wie die Stadt Neuwied in einem Pressetext mitteilt.

In den Industriehallen hat Asas demnach auch die großen Träger gereinigt und gestrichen, außerdem wurde ein neuer Betonboden eingezogen, und Brandschutzmaßnahmen wurden umgesetzt. „Hier hat sich doch einiges verändert“, stellte Hoch beim Betreten der Haupthalle auf dem Neuwieder Asas-Gelände fest. Die Veränderungen stehen indes erst am Anfang. Ein wichtiger Teil der weiteren Entwicklung auf dem Gelände ist die Errichtung eines Technologieparks. Darin wiederum soll das von der Hochschule Koblenz federführend geleitete Bildungs-, Forschungs- und Anwendungszentrum für Robotik (Bifar) eine Heimat finden. Die Stadt Neuwied, die Wirtschaftsförderungsgesellschaften der Landkreise Neuwied und Mayen-Koblenz sowie die Hochschule und Asas haben kürzlich gemeinsam eine Vorstudie auf den Weg gebracht (die RZ berichtete).

Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts

Seit Juni wird das Konzept erarbeitet. Für Projektleiter Udo Gnasa, Professor an der Hochschule Koblenz, steht schon jetzt fest, dass Robotik in Verbindung mit Künstlicher Intelligenz (KI) große Wachstumsmärkte erobern und die Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts wird. Um sie voranzutreiben, habe man auf dem Asas-Gelände ein „fantastisches Umfeld“, stellte er in seinem Vortrag fest. „Hier können die unterschiedlichen Puzzleteile zu einem Gesamtbild zusammengesetzt werden“, wird er in der Pressemitteilung zitiert.

Im geplanten Zentrum soll eine durchgängige Bildungskette in der Robotik von der schulischen Bildung über die berufliche Aus- und Weiterbildung in Industrie, Handel und Handwerk bis hin zur Hochschulausbildung und der Möglichkeit von Promotionsvorhaben gefördert werden. Kernaufgaben sollen neben den Bereichen Bildung und Forschung die Anwendungsunterstützung, der Wissens- und Technologietransfer in die Wirtschaft und die Region sowie die Gründungsförderung sein. Eine Anbindung an ansiedlungswillige und kooperationsbereite Unternehmen soll ermöglicht werden. Entstehen soll letztlich ein Robotikzentrum, das in der Region verankert ist und Unternehmen einen Anreiz bietet, gemeinsam Entwicklungsprojekte durchzuführen, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt.

Möglichkeiten demonstriert

Beim Ministerbesuch demonstrierten verschiedene Partner ihre schon jetzt vorhandenen Möglichkeiten. Die reichen von der automatisch beladenen und gesteuerten Drohne (EmQopter) über kognitive Roboterassistenten, die auf natürliche Weise mit dem Menschen zusammenarbeiten (Neura Robotics) und automatisierten Mobilrobotern zum Transport von Lasten (Patika-Robotics) bis hin zur digitalen Prozesssimulation (Digitales Produktionslabor/ Hochschule Koblenz). Während des Ministerbesuchs machte Udo Gnasa in aber auch deutlich, dass die Koblenzer Hochschule dies nicht allein schaffen könne, sondern Partner und Unterstützer brauche. Aus diesem Grund war er froh, dass nach Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt und Innenminister Michael Ebling mit Clemens Hoch nun bereits das dritte Kabinettsmitglied der Landesregierung Interesse gezeigt hat.

Eingeladen hatte den Minister die Neuwieder Landtagsabgeordnete Lana Horstmann, die ebenso wie ihre Koblenzer Landtagskollegin Anna Köbberling bei dem Treffen dabei war. Auch Asas-Chef Safa Bayar Yavuz, der Neuwieder Bürgermeister Peter Jung und Landrat Achim Hallerbach nahmen den Termin wahr. Jung zeigte sich am Ende, wie die anderen Gäste, beeindruckt: „Das geplante Robotik-Zentrum ist ein faszinierendes Vorhaben. Wir müssen alle gemeinsam mithelfen, es zu realisieren“, sagte er.