Serbiens Kriege in den 90er-Jahren
In den 1990er-Jahren tobte im zerfallenden Jugoslawien einer der blutigsten Kriege in Europa seit Ende des Zweiten Weltkrieges.
1991: Kroatien und Slowenien erklären sich unabhängig. Die Jugoslawische Volksarmee (JNA) greift Slowenien an, der Zehn-Tage-Krieg endet mit der Abspaltung Sloweniens.
1991-1995: Im Kroatienkrieg geht es vor allem um Gebiete mit serbischen Minderheiten wie die Krajina oder Norddalmatien. Im November 1991 führen JNA-Soldaten und serbische Truppen in Vukovar ethnische Säuberungen durch.
1992-1995: Bosnien-Herzegowina erklärte sich bereits im Oktober '91 unabhängig. Im April 1992 kommt es zum Krieg. Die Belagerung Sarajevos (1992-1996) ist die längste des 20. Jahrhunderts – etwa 11.000 Menschen sterben. 1995 töten serbische Milizen etwa 8000 muslimische Bosniaken in Srebrenica.
1998: Die Befreiungsarmee des Kosovo (UÇK) startet bewaffnete Aktionen gegen die Belgrader Regierung. Die JNA antwortet mit Gegenoffensiven.
1999: Die Nato greift ein und bombardiert Ziele in Serbien.
2008: Das Kosovo erklärt erneut seine Unabhängigkeit, die von 83 der 193 UN-Mitgliedstaaten nicht anerkannt wird, darunter Serbien.