Da wird sich so manch altgedienter Genosse wohl die Augen reiben. In den 1990er-Jahren scheiterte die Cochem-Zeller SPD immer wieder mit ihrer Forderung nach einer Wirtschaftsfördergesellschaft des Kreises an den politischen Mehrheiten im Kreistag. SPD-Urgestein Horst Hoffmann beispielsweise wurde nicht müde, immer wieder die unsinnige Konkurrenz unter den Verbandsgemeinden im Kreis zu kritisieren. Ohne Erfolg.
Nun aber haben sich offenbar die Zeiten geändert. Solidarität statt Kirchturmdenken ist angesagt. Und dies ist sicher der richtige Weg. Die zahlreichen wenig ausgelasteten kleinen Gewerbegebiete entlang der Bundesstraßen oder auf der grünen Wiese machen deutlich, dass eine solche Wirtschaftspolitik offenbar nicht den gewünschten oder erwarteten Erfolg bringt. Die Exper-Consult-Studie zeigt dies überdeutlich.
Die Kräfte bündeln, dorthin gehen, wo der Bedarf ist und zudem die Interessen der regionalen Wirtschaft liegen und dann auch über den eigenen Schatten springen und gemeinsam diese Gewerbeflächen erschließen und vermarkten: Das ist längst überfällig im Kreis Cochem-Zell.
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