Viele Straßen haben ihren Ursprung im Spätmittelalter und sagen viel über die damaligen Verhältnisse aus: über die Topografie, bekannte Häuser und Anwohner, ihr Handwerk und Gewerbe. In Koblenz gehören gerade in der Altstadt viele Namen dazu, etwa Altengraben, Kornpfortstraße, Kastorpfaffenstraße, Florinsmarkt, Wöllershof, Mehlgasse oder Braugasse, analysiert das Stadtarchiv.
In den Gebieten, die damals vor den Stadtmauern lagen, trifft man häufiger auf alte Flurnamen und erhält Hinweise auf die frühere landwirtschaftliche Nutzung, zum Beispiel beim Bienenstück, „Auf dem Sande“ oder der Nahlkammer.
Später wurde häufiger der politische Zeitgeist in den Straßennamen ersichtlich, was auch Umbenennungen nötig machte, wenn dieser sich änderte. Die Koblenzer Bürger nahmen schon früher Einfluss auf die Namenswahl, so beantragten mehrere Anwohner im Jahr 1859, die damalige Judengasse in Münzstraße umzubenennen.
Im Zuge der Eingemeindung heutiger Koblenzer Stadtteile wurden ebenfalls einige Umbenennungen nötig, weil es auf einmal diverse Straßennamen mehrfach im Koblenzer Stadtgebiet gab, zum Beispiel Bahnhofstraße, Gartenstraße, Hauptstraße, Jahnstraße, Kirchstraße oder Schulstraße. sem