Waldbreitbach

Wahlprogramm vorgestellt: Verein „Wir für Waldbreitbach“ tritt 2024 zum ersten Mal bei der Kommunalwahl an

Von Redaktion
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Der Verein "Wir für Waldbreitbach" (WfW) tritt 2024 zum ersten Mal bei der Kommunalwahl an. Sein Wahlprogramm steht nun fest. Hintere Reihe (von links nach rechts): Tim-Jonas Löbeth, René Siebke, Manuela Grüber, Carsten Haakert, Monika Kukla, Eric Schmidt, Jens Hüttner, Klaus Flesch und Stefan Grüber. Vordere Reihe (sitzend von links nach rechts): Julia Liesenklas, Florian Fischer, Torsten Mumm, Christoph Büsch, Stephanie Haakert und Carina Schmidt Foto: Carsten Haakert/WfW

Der im Jahr 2022 gegründete Verein „Wir für Waldbreitbach“ (WfW) ist bereit für die Teilnahme an der Kommunalwahl 2024. Der WfW hat sein erstes Wahlprogramm zusammengestellt. Der 9-Punkte-Plan sieht in einigen Bereichen der Ortsgemeinde Handlungsbedarf.

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Der im vergangenen Jahr gegründete Verein „Wir für Waldbreitbach“ (WfW) hat in der jüngsten Mitgliederversammlung sein Wahlprogramm für die Kommunalwahl 2024 verabschiedet. Das teilt der WfW in einer Pressemitteilung mit. „Damit Waldbreitbach mit seinen Ortsteilen lebenswert bleibt und sich für die Zukunft rüsten kann, bedarf es eines neuen Politikstils. Mehr denn je braucht es eine Politik, die auf eine enge Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern mit unterschiedlichster Perspektive, auf kreative Ideen für lokale Probleme und auf neue Formen des Miteinanders in der Dorfgemeinschaft setzt“, sagt WfW-Vorsitzender Carsten Haakert.

WfW sieht Handlungsbedarf in vielen Bereichen

Da sich die unabhängige Bürgerliste als “offene Plattform„ verstehe, sei das Wahlprogramm im Rahmen mehrerer Workshops gemeinsam mit den Bürgern erarbeitet worden, sagt die stellvertretende WfW-Vorsitzende Monika Kukla. Der 9-Punkte-Plan der WfW attestiert Waldbreitbach eine Infrastruktur, “von der viele andere Gemeinden nur träumen können„. Waldbreitbach sei ein “touristischer Hotspot im Norden von Rheinland-Pfalz„. Dennoch sieht der WfW dringenden Handlungsbedarf. Das Wahlprogramm gliedert sich in drei Teile mit den Titeln „Infrastruktur und Nachhaltigkeit“, „Bildung und Familie“ sowie „Soziales und Dorfgemeinschaft“.

Modernes Verkehrskonzept gefordert

Zum Themenfeld „Infrastruktur und Nachhaltigkeit“ hat der WfW zahlreiche Ideen gesammelt. „Wir wollen ein modernes und ganzheitliches Verkehrskonzept auf den Weg bringen, um in besonders sensiblen Bereichen, wie etwa an der Kita und am Schulzentrum, den Verkehr durch gezielte Maßnahmen zu beruhigen und die Gefahrenabwehr zu stärken“, erläutert WfW-Mitglied Tim-Jonas Löbeth. Darüber hinaus wolle der WfW die Erschließung eines eigenen Gewerbegebiets starkmachen und die Energiewende im Ort unter anderem durch Machbarkeitsprüfungen zur Installation von Fotovoltaikanlagen auf gemeindeeigenen Liegenschaften vorantreiben. Der Verein will sich zudem für öffentliche Ladesäulen für E-Autos einsetzen.

Gründung eines Kita-Zweckverbands Wiedtal geplant

Im Bereich „Bildung und Familie“ habe sich der Verein vor allem “die Schaffung eines nachhaltigen Kita-Konzepts„ auf die Fahnen geschrieben. „Zu diesem Zweck möchten wir die Kooperationen mit umliegenden Gemeinden verstärken und die Gründung eines Kita-Zweckverbands im Wiedtal forcieren“, sagt WfW-Mitglied Manuela Grüber. Geht es nach der WfW soll die Anmeldung und Platzvergabe künftig digital und transparent erfolgen. „Darüber hinaus wollen wir die Angebote zur Nachmittagsbetreuung von Kindern flexibilisieren, um jungen Menschen in unserem Dorf attraktive Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu bieten„, so Grüber. Außerdem soll es ein “ganzheitliches Spielplatzkonzept„ für Waldbreitbach geben. Für Jugendliche will der WfW Outdoor-Sportmöglichkeiten wie Mountainbike- oder Pumptrack-Strecken und anderweitige Aufenthaltsmöglichkeiten schaffen.

Medizinische Infrastruktur erhalten

Im Themenfeld „Soziales und Dorfgemeinschaft“ will sich der WfW für die Errichtung eines Mehrgenerationenplatzes einsetzen, um im Alltag um Begegnungen zwischen Jung und Alt zu fördern. Die medizinische Infrastruktur habe einen großen Einfluss auf Attraktivität von Waldbreitbach als Wohn-, Reise- und Arbeitsort. In Sachen Gesundheitsversorgung stehe die Ortsgemeinde in absehbarer Zeit vor großen Herausforderungen. Einige Hausarztstellen müssten altersbedingt neu besetzt werden. Der WfW will daher Arztpraxen bei der Nachfolgeplanung unterstützen, um Mediziner “proaktiv werben„ und mit allen Berufsgruppen im Gesundheitswesen “ganzheitliche Lösungen„ für die Aufrechterhaltung der medizinischen Infrastruktur entwickeln.

Regelmäßiger Austausch zwischen Gemeinderat und Vereinen

Um das ehrenamtliche Engagement der Bürger “angemessen„ zu würdigen, will der WfW außerdem einen Ehrenamtstag in Waldbreitbach einführen. Zudem soll ein neues Veranstaltungsformat, das mindestens alle sechs Monate stattfindet, einen regelmäßigen Austausch zwischen Gemeinderat und Vereinen ermöglichen.

Möglichkeiten trotz hoher Verschuldung

“Wichtig ist uns, zu betonen, dass wir uns der angespannten Haushaltslage der Gemeinde und dem begrenzten Handlungsspielraum sehr wohl bewusst sind. Trotzdem glauben wir, dass die Gemeinde aus eigener Kraft durch die Erschließung neuer Einnahmequellen ihre Haushaltslage verbessern und auch mit begrenzten Mitteln viel in die richtige Richtung lenken kann“, erklärt WfW-Mitglied Christoph Büsch. Aufgrund der hohen Verschuldung der Ortsgemeinde, die wegen des Kitaneubaus noch einmal deutlich steigen wird, geht der WfW davon aus, „dass die Kommunalaufsicht die Zügel der Ortsgemeinde straffer ziehen wird, indem sie strikte Haushaltsdisziplin verlangt.“