Google Chromium: Browser belauscht die Umgebung

Der US-Konzern Google hat für Irritationen bei Nutzern von Internetbrowsern des Unternehmens gesorgt. Wie Blogger herausfanden, wird in einer besonderen Version der Browsersoftware ein Abhörmodul nachinstalliert, das den Raum belauscht – und diese Aufnahmen auf Google-Server überträgt.

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Von unserem Digitalchef Marcus Schwarze

Betroffen von dieser permanenten Überwachung ist allerdings nicht der weit verbreitete Browser Chrome, sondern ein Ableger davon namens „Chromium“, der nur bei wenigen Internetnutzern im Einsatz ist. Der Chromium ist die Open-Source-Variante von Chrome, Programmierer können einzelne Funktionen darin überprüfen. Diesem Umstand ist zu verdanken, dass die Lausch-Einstellung entdeckt wurde. Auch im Chrome-Browser ist die Funktion enthalten, dort allerdings standardmäßig ausgeschaltet. Nutzer des Chrome müssen also nichts ändern.

Diese Funktion hat durchaus einen wohlmeinenden Zweck. Damit wird es möglich, gesprochene Befehle an den Browser zu richten. „Okay, Google, wie ist das Wetter in Koblenz?“, kann man bei entsprechender Einstellung in den Computer sprechen – und der Browser leitet nicht nur eine entsprechende Google-Suche ein, sondern gibt in diesem Fall sogar eine gesprochene Antwort. Damit das funktioniert, wird allerdings die permanente Raumüberwachung nötig.

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Fallen hier die Worte „Okay, Google“, so interpretiert der Computer das nachfolgend Gesagte als Befehlskette. Laut Analysen mehrerer Experten wird nur diese Befehlskette an Google übertragen. Und aktiv wird die Funktion nur dann, wenn man sich auf der Google-Suchseite befindet oder in einem leeren Browser-Tab. Warum die Funktion im Chromium standardmäßig eingeschaltet war, ist unklar.